22 August 2007

Traumnacht

Schattenhaft stehen sie im Raum eines Zimmers. Es liegt an der Rückseite ihres Hauses. Es ist ihr Schlafzimmer und statt zu schlafen, sehen sie mit Armen vor der Brust verschränkt einem außergewöhnlichen Schauspiel zu. Ich sehe auch zu. Der Türschlitz lässt mir einen Blick auf das Schauspiel, das eigentlich gar keins ist und die Schattenfiguren sind meine Eltern.

Die Wand ist durchsichtig geworden und gibt den Blick auf das dahinter frei. Da, wo sonst ein gepflegter Garten ist, ist nur noch Chaos, düster und unübersichtlich. Es sieht aus, was wäre eine Bombe auf das Grundstück gefallen. Nichts ist mehr so, wie es war. Das Hinterland ist farblos und sieht bedrohlich aus. Ich fürchte mich, doch bleibe ich erstarrt vor der Wand aus Glas genau so stehen, wie meine Eltern. Doch dann rührt sich mein Vater - er will der Sache auf den Grund gehen. Er war schon immer ein Mann der Tat und will in das Nebengebäude gehen. Es ist längst an unserem Wohnhaus anbaut und er könnte es betreten, ohne das Haus zu verlassen. Doch er entscheidet sich, das Nebengebäude - er alter Stall - von außen zu betreten.

Als er davor steht - ich sehe alles mit seinen Augen - findet er statt des großen schweren Holztür zum Stall eine Falltür, die vorher nicht da war. Sie hat die selbe Form und Größe der alten Tür, nur liegt sie jetzt am Boden. Leicht angelegt am Gemäuer, so dass sie etwas schräge zwischen Boden und Wand liegt.

Mein Vater steht unentschlossen vor der Luke der Falltür. Er hält einen Flügel offen und schaut in die Tiefe. Nichts, außer Dunkelheit und Unbehagen ist zu erkennen. Ich beobachte weiter mit seinen Augen das Geschehen, erlebe seine Unentschlossenheit, ob er einsteigen oder es besser lassen sollte. Es gibt Bewegung im Unteren Teil des Hauses, doch die geöffnete Lukentür gibt nur einen kleinen Einblick in den unteren Bereich unseres Hauses.

Dann bricht der Kontakt zu meinen Vater ab, ich kann nicht mehr mit seinen Augen sehen und nicht mehr verfolgen, ob der unser Haus von der Falltür aus betritt. Spannung baut sich in mir auf. Was geschieht jetzt? Eine Bodenwelle reißt mich aus meinen fragenden Gedanken. Die Bodenwelle läßt alles erschüttern. Ich vergesse meine Frage und auch meinen Vater. Mit der Bodenwelle erfasst mich ein Schauern, das sich von den Fußsohlen bis zum Kopf meinen Körper nach oben steigt. Ich fühle mich, als hätte jemand meinen Körper mit Brausepulver überzogen und von Fuß bis Kopf mit Wasser übergossen. Am Ende prickelt mein Körper wie eine frisch aufgegossene Brause und macht mich wach.

Ich hab geträumt und muss mir das Prickeln von Körper abschütteln um den Schauer los zu werden. Dann schlafe ich wieder ein und kehre sofort wieder an den Ort meine Kindheit zurück.

Im Wohnzimmer liegen meine Eltern auf der Couch und halten sich bedeckt. Ich bin erleichtert, den mein Vater ist auch wieder da, doch der Kontakt zu ihn ist immer noch unterbrochen. Ich kann nicht mehr mit seinen Augen sehen. Damit dies auch so bleibt, deckt er eine Decke über seinen Körper. Auch meine Mutter zieht sich auf diese Weise von mir zurück. Beide liegen sie jetzt fast reglos auf der Couch und halten die Decke über ihre Köpfe. Das Licht in Zimmer ist ungemütlich und schaurig. Man kann sagen, es ist weder dunkel, noch hell, noch Dämmerlicht. Es ist ein Licht nach einer Zerstörung, energielos und tot.

Damit sich das ändert, fasse ich mir ein Herz und schaue im Schlafzimmer nach und folge den Spuren meines Vaters. Im Raum hat sich nichts verändert. Noch immer zeigt die gläserne Wand zum Garten ein düsteres Bild der Verwüstung. Auch hier nur energieloses totes Licht. Die Kraft des Lichtes reicht nur, um die Zerstörung sehen zu lassen. Im Raum ist etwas, was ich nicht sehen kann. Ich weiß, es beobachtet mich, folgt meinen Bewegungen. Doch ich will der Sache auf den Grund gehen, will wissen, wer unseren Frieden so sehr gestört hat, das nichts mehr so ist, wie es war, dass sogar meine Eltern ihren Blickkontakt zu mir abgebrochen haben.

Mit den Mut der Verzweiflung durchsuche ich den Raum - der ja das Schlafzimmer meiner Eltern ist - nach dem Eindringling ab und stöbere mit innerer Spannung in jeder Ecke nach, die sich aus Abstand nicht einsehen lässt. Dabei schrecke ich ein menschenähnliches Wesen auf. Körperlich reicht es nur bis zu meinen Knien und ich muss zu ihm runterschauen "Verschwinde hier" fordre ich dieses Wesen hysterisch auf. Doch das springt nur vor meinen Beinen und freut sich über meine Aufregung. "Verschwinde" mehr bringe ich nicht über die Lippen. Es ist wie ein Spiel - ich schreie und es springt vor meinen Füßen. Sein plattes geformtes Gesicht schaut mich ausdruckslos an. Am Körper hat es weder ein Fell noch sonst irgendwelche Kleidungstücke. Es ist nackt und die Haut sieht fade aus. Der Treibjagd hält noch eine Weile an, bis das Wesen verschwunden ist. Ich weiß nicht wie - ob es gegangen oder sich in Luft aufgelöst hat - es ist einfach verschwunden.

Ich hab es geschafft. Ich hab den Unhold aus dem Haus vertrieben und mein altes Leben wieder zurück. Das Licht im Haus verändert sich. Es hat die alte Energie, die alte Ausstrahlung wie vor dem Chaos. Ich fühle mich wieder zu Haus. ich fühle mich wohl und friedlich und gehe vor die Tür. Draußen empfängt mich das frische Grün des Frühlings und die frische Frühlingsbrise vertreibt den letzten trüben Gedanken an die Chaosnacht. Das Dorfleben nimmt weiter Gestalt an. Keine Menschen, nur Tiere springen im Grünen herum. Alles kleine Welpen - possierlich und niedlich. Ich schaue ihrem Spiel zu. möchte meine Hände und Arme im Spiel der Welpen baden. Ich halte meine Arme zum Spiel hin und warte darauf, dass sie an meinen Händen nagen.

Plötzlich verändert sich das Aussehen eines Welpen und ich erkenne für einen Moment das Wesen in der Hülle des Welpen. Ich will es fangen, damit es nicht wieder Chaos in mein Leben anrichten kann. Ich bin breit, die höchste Gewalt anzuwenden, wenn ich es fange - ich will es erschlagen. So als hätte es meinen Gedanken erraten, verwandelt sich das Wesen wieder in den Welpen zurück und taucht wieder in die Massen an. Klein, niedlich und possierlich spielt es mit den anderen Welpen. Ich verliere die Übersicht zwischen den Tieren - weiß nicht mehr - wer ist. Einfach drauf schlagen kann ich nicht, ohne vielleicht einen unschuldigen Welpen zu verletzen.

Doch das Wesen gibt mir noch einmal einen Blick auf sein tatsächliches Aussehen. Ich bin auf dem Sprung und bereit, ihm eins über zu ziehen. Doch bevor ich es erreiche, verändert es schon wieder sein Aussehen und verwandelt sich zu einem Kleinkind, das mit dem Welpen spielt.

Damit erreicht das Wesen meine Hemmschwelle.

Ich kann nicht auf ein Kleinkind - egal wer in der Hülle steckt - schlagen.

Das Wesen hat sich ein neues Spiel für mich ausgedacht - es kennt meine Hemmschwelle und dahinter ist es sich. Es weiß, ich werde diese Schwelle nicht übertreten.

Oder doch?

Doch welches Chaos muss es in meinem Leben anrichten, damit ich meine Hemmschwelle übertrete?

Blumenbank 2

Von Hamburg - Hau...

Blumenbank

Abnutzung

Von Unbenanntes A...

08 Mai 2007

Alterserscheinungen

Die Elefanten machen es den Menschen vor, was er in der modernen Zeit schon längt vergessen hat.

Hank brachte mich mit seinem Blogeintrag wieder darauf.
Der Respekt gegenüber dem Alter, der mit dieser Zeit den Bach runter gegangen ist.
In der Arbeitswelt treten die "Alterserscheinungen" schon Anfang 40 an. Wer in dem Alter wieder auf Jobsuche ist, wird sein blaues Wunder erleben. Und so ab Mitte vierzig ist der Mensch für die Arbeitswelt schon abgeschrieben - für das Arbeitsamt schwer vermittelbar.
Dann werden die Alten - ab Mitte 40 - durchgeschleppt mit Maßnahmen des Amtes, die am Ende doch nichts bringen.
Anders bei den Elefanten. Die haben einen respektvollen Umgang mit der älteren Generation. Der oder die beste ist das Leittier, von deren Wissen das Überleben der ganzen Gruppe abhängt und das bringt dem Tier den Respekt noch über seinen Tod hinaus. Ja - die Elefanten trauern sogar um ihr verlorenes Tier.
Doch bei uns Menschen sind die Alten nicht so gut im Trend.
Geht denn heut alles nach Trendi oder was?

Der Selbstbetrug mit "Morgen"

Zwei verlorene Jungs in meiner Obhut - einer davon mein Sohn. Sie leben in der Welt der Illusion und führen ihren Kampf im geschützen Raum des elterlichen Wohnung.

Die Jungs - vaterlos aufgewachsen - beschulen sich selbst in ihren Werten.

Eine der "Fahne", die sie am höchsten halten.

Heut leben und morgen mit der Sinnflut treiben
Das ist ein Trugschluß, denn
statt auf eigenen Beinen zu stehen, kleben sie am Rockzipfel ihrer Mütter und
statt zu leben, spielen sie weiter im Sanddkasten ihrer Illusion.
Statt Männlichkeit wächst die Dummheit
Statt Kraft wächst die Weichwurst
Wann werden sie aufwachen - wann werden sie erwachsen?

07 Mai 2007

Unter Strom

Die neue Frisur wird es wohl machen ? Nein, ganz sicher nicht, aber die drücken aus, wie es mir grad geht. Mir streuben sich die Haare, als wären sie elektrisiert.

In einem Buch las ich über tiersiches Verhalten, dass dem menschlichen sehr ählich sieht. Bei Stress streuben sich wie Haare eines Spitzhörnchens. Diesen Tierchen sieht man sofort an, wenn sie Stress haben. Ihre sonst eng anliegenden Schwanzhaare streuben sich wie eine Flaschenbürste.

Ganz so schlimm sieht es bei mir nicht aus, doch innerlich streuben viele kleine Regungen, die mir ein Unbehaben in mir auslösen.

Meine bevorstehende Selbstständigkeit löst ein Unbehagen aus und dass nicht wegen der vielen Arbeit oder so, nein, der Papierkarm den eine Selbstständigkeit nach sich zieht und alle die Gelder, die der Staat von den Kleinunternehmer abzweigt, damait der "Apparat " leben kann. Doch wenn der Staat Kosten für seinen Bürger übernehmen soll, dann streuben sich seine Haare und man hört tagelang das Geheule der hochbezahlten Politiker in den Medien "Wer soll das bezahlen?"

Doch wie soll der kleine Mann alles bezahlen, was auf ihn zukommt und staatlich verordnet wird ?


04 April 2007

BlutrünstigeGedanken

Eine Ankündigung für Akte24 im Sat 1 lies mich aufhorchen. Es war von Anzocke Jugendlicher die Rede - Abzocke übers Internet. Eine Abofalle mit 2 Jahresvetrag und 12 Monate Vorauszahlung. Das heißt - ein Klick - macht 84 Euro.
Es war Sommer 06 und meine Kohle war durch berufliche Umstellung besonders knapp. Doch auch die schwierigsten Zeiten lassen sich überstehen, wenn die Kohle klug eingeteilt wird, naja und die vielen Dinge, die der Mensch sowieso nicht braucht, mußte ich mir ja auch nicht sein.
Ja in dem letzten heißen Sommer finde ich einen dicken Brief im Briefkasten. Eine Brief von einem Rechtsanwalt an meinen Sohn
Oh ...shit, was wird das? Was hat er angestellt?
"Hallo mein Kind, du hast Post" und ich übergebe ihm den heißen Brief.
Mein Sohn - 16 Jahre, er öffnet den Brief und versteht nicht, warum der Rechtsanwalt 123 € von ihm haben will. Und was er nicht versteht, gibt es in seiner Welt nicht.
Doch ich werfe ihm schon meinen Vorwürfe um die Ohren, dass es nur so raucht.
"Was hast du gemacht?"
"Das kannst du doch nicht machen!"
"Woher soll ich das Geld bis zur nächsten Woche nehmen?"
Mit diesen und anderen Formulierungen mache ich ihm den nächlichen Klick madig und ein schlechtes Gewissen. Mein Sohn wehrt sich.
Doch das hilft nichts.
Ein Brief von einem Rechtsanwalt, das geht in die Kosten und schnell kann aus einem banalen Betrag eine hohe Summe werden.
Die Anwaltsbrief enthält eine Drohung - "Wenn sie ihr Alter falsch angegeben haben und doch noch keine 18 Jahre sind, dann können sie wegen Betruges belangt werden"
"Welches Alter hast du eingetragen" bevor sich meine Stimme überschreit, wird sie schmerzhaft schrill.
"Das weiß ich nicht mehr" mein Sohn wehrt sich weiter.
"Wie, das weiß du nicht mehr? Weißt du überhaupt, was du machst?" verstärke ich sein schlechtes Gewissen. Mein Ärger schäumt über, weiß nicht, wo ich jetzt so aus dem Hüfte 123 € hervorzaubern soll.
Ganz dumpf wird ist mir klar, das können nur Abzocker sein. Doch meine Angst vor einer Kostenfalle ich größer. Ich rufe die Hotline der Internetseite an, die auf IHR Geld wartet. Eine nette freundliche Stimme am Telefon weißt mich gleich darauf hin, das es sich um eine Plattform handelt, die nur für 18 Jährige gemacht ist. Sie schaut während des Telefonats noch in die Anmeldung und nennt mir das angegeben Geburtsdatum - es ist 2 Jahre nach oben geschraubt.
Schuldbewußt lege ich den Hörer auf und zahle das Geld. Mein Sohn ein Betrüger - da kann ich nichts machen - "Eltern haften für ihre Kinder".
Doch kann ich den bitteren Nachheschmack, dass es sich um eine Falle handelt nicht los werden.
4 Wochen später erhält mein Sohn wieder einen Brief. Wieder von einem Rechtsanwalt, wieder der selbe SchuldBetrag, wieder der selbe Wortlaut. Das kann doch nicht sein, es ist doch alles bezahlt.
Als sich die erste Aufregung gelegt hat, erkenne ich erst den kleinen Unterschied - der Name meines Sohnes ist geringfügig geändert worden. Aus einen Buchstaben einen Doopelbuchstaben - das ändert am Wortlaut nichts und der Brief bleibt noch zustellbar.
Jetzt ist mir klar - mein Sohn ist in eine Internetfalle getappt und meine Zahlungsmoral wurde mir hier zum Verhängnis.
Schmidtlein - Tank räumt schamlos ab
Schmidtlein sind die Brüder und haben sich viele Internetplattformen geschaffen, die ihnen massenhaft Jugendlichen zuschanzen.Tank ist der Rechtsanwalt, der die betrügersichen Handlungen der beiden juristisch - sprich Drohbriefe an die Jugendlichen - unterstützt.
Dabei kommt mir in den Sinn "Im Mittelalter wurden betrügerischen Händlern die Hand abgehackt"
Ich hab selten blutrünstige Gedanken, doch wenn auf betrügersiche Weise mein ehrlich verdientes Geld abgenommen wird, dann läßt sich auch der Gedanke nicht mehr unterdrücken.
Gestern erfuhr ich über Akte24 - den beiden Betrügerbrüder geht es nach langen Untersuchungen an den Kragen. Sie müssen ihre Gewinne aus den vielen Internetseiten nachweisen, die die Jugendlichen auf ihre Plattform lockten. Der Gewinn - erschlichenes Geld - es muß an den Bundesgerichtshof überweisen werden - Ihr Umsatz im Betrugsgeschäft wird auf mehrere Millionen geschätzt.
Endlich - endlich - ich werde den bitteren Nachgeschmack los - denn jetzt müssen die beiden ihre Rechnung zahlen.

03 April 2007

Eins noch


einen hab ich noch
einen habe ich noch
eins hab ich noch
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neuer Test

Das ist noch ein neuer Test
den ich aus meinem FotoProgramm
gelockt hab
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Test


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Wenn Bäcker saufen

Ein praktisches Sortierbprogramm für Bilder brachte uralte Bilder wieder ans Tageslicht. Unteranderem fand ich diesen kleinen Cartoon im Eulenspiegel noch vor der Wende.

Weil ich ihn damals super lustig fand, habe ich mir die kleine Zeichnung einfach ausgeschnitten. Dann lag dieser kleine Ausschnitt von mir und der Welt vergessen, jahrelang in einer Buchseite. Zufällig fiel er mir entgegen, als ich einen Scanner schon mein Eigen nannte. Um diesen kleinen Ausschnitt zu retten, legte ich ihn sozusagen digital in meinem Rechner ab und wußte von da an nie mehr ganz genau, in welchem Verzeichnis das Bild verschwand.

Gestern also tauchte es nach langer Zeit wieder auf und heut gebe ich es hier einmal zum besten.

02 April 2007

Profil


Testbild
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Stuhl

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Außer Kontrolle

Aus dem Physikunterricht hab ich mich noch als Niete in Erinnerung. Jede Sekunde bereit unter die Schulbank zu kriechen, falls der Lehrer mir eine Fragen stellen wollte. Später übte die Technik auf mich eine Faszination aus.

Technische Abläufe bewunderte ich mit Respekt und Neugier.

Dem technische Fortschritt in meinem Haushalt stand manchmal nur mein schmaler Geldbeutel im Wege.

Toll, wie Technilk das Leben doch erleichtern konnte.

Die Computertechnik übte von allen technischen Entwicklungen den größten Zauber auf mich aus. Schon aus Neugier an dem PC (Amiga) beschulte ich mich selbst an dem technischen Wunder, bestehend aus einer leicht brummenden Säule - ich kaufte mir natürlich gleich den größten Brummer -, einer Tastur und einem Bildschirm. Die Selbstbeschulung bekam ich jedoch ohne hysterische Anfälle nicht über die Bühne.

Heut arbeite ich mich souverän durch alle Prgramme, die auf meinem Rechner Platz haben.

Doch am Samstag zeigt mir eine Bekannte noch einmal einen Einblick in meine schon lange zurückliegenden Anfälle.

"Ich kann das mit dem Word nicht" erzählte sie in die Mittagsrunde. "Die halbe Nacht hab ich über meinen Laptop gesessen und an meinem Text geschrieben. Dann wollte ich ihn noch schön machen - mit schicker Schrift und Tabelle und so"

"Kein Problem" antworte ich auf ihren versteckten Hilferuf. "Ich kenne Word in und auswendig" gebe ich mit meinen Kenntnissen bißchen an. Dankbar sieht sie mich an und schlägt vor, dass wir in der Mittagspause ihren mühsam erstellen Text verschönern.Die Mittagspause hat 1 1/2 Stunden, genügend Zeit, alles in Ruhe durchzugegen.

Ach, wie hilfreich und gut ich doch bin. Ein dankender Blick geht runter wie Öl und spornt mich an, noch gründlicher als vergesehen zu sein. Neben ihrem Laptop liegt ein Zettel. Darauf stehen die Fragen, die sich meiner Bekannten in der Nacht stellten und aus eigener Kenntnis noch unbeantwortet blieben."Eine Datei einen anderen Namen geben" steht an erster Stelle. Ich beschließe - wir halten uns an die Reihenfolge ihrer Fragen und nehmen als erstes die Umbenennung ihrer Datei vor, die sie bis in die tiefe Nacht geschrieb.

Über WORD gelangen wir ins Verzeichnis, in der ihre Datei zu finden ist. "Jetzt mußt du das Sybmol anklicken und mit der rechten Maustaste ein Untermenü aufrufen" erkläre ich fachmännisch. Sie folgt artig allen Schritten, die ich ihr vorgebe. Bevor wir den veränderten Dateinamen abspeichern erscheint ein Hinweis von Window - den ich seitlich vom Bildschirm nicht lesen kann.

"Aber was soll das schon sein" denke ich, denn auf die vielen verunsichernden Fragen hab ich mich schon lange gewöhnt. "Solange ich am System nichts verändere, kann nichts passieren.

Jetzt sind wir nur noch zwei Klicks von ihrer neu benannten Datei entfernt. Klicks eins "Datei - öffen" und ins Verzeichnis abtauchen - Klick Zwei - namentliche Datei öffen".

Aber wo ist sie?Dort, wo sie war, ist sie nicht mehr.
Doch wo sie ist, weiß ich nicht auch nicht mehr.

Noch bevor ich richtig nachdenken kann, heult meine Bekannt schon laut auf. "Ich wollte dir nur zeigen, wie schön ich geschrieben hab. Und nun ist die Datei weg. Die ganze Nacht hab ich daran geschreiben. Alles war umsonst" heult sie mir weiter die Ohren voll.

Ich hab Mühe mich von ihre Aufregung nicht anstecken zu lassen und halte mich krampfhaft am Level "Besonnenheit" fest.

"Dann schreiben wir eben alles noch mal" denn der Text liegt als Kladde vor mir, ist gar nicht so viel und so ist ja nichts wirklich verloren.

Nach meiner labidaren Antwort muß mein Gehirn spontan zweispurig fahren. Die eine Spur beschäftigt sich mit der Frage "Wo ist denn um Gottes Willen die Datei geblieben?"

Aber mit einer viel wichtigeren Frage sehe ich mich fast aussichtslos konfrontiert:"Wie, um Gottes Willen, bekomme ich diese Frau beruhigt?"

08 Januar 2007

Absturz oder Ausstieg?

Es gibt Tage, die verlaufen genaus so düster, wie das Wetter in den Dezembertagen. Erst will die Sonne nicht aufgehen, dann bleibt die Wolkendenke geschlossen und obendrein regnet es im Dauerlauf.

Ohne sonniges Gemüt ist ein Stimungstief kaum noch auszuhalten.

Und genau an solchen Tagen kommen dann auch die Informationen ins Haus, die die Wolken noch stärker absenken lassen und den Dauerregen zum Platzregen werden lassen.

An solchen Tagen brauche ich ein breites Kreuz und das Wissen um ´die Sicherheit, dass es sich alles wieder einpegeln läßt, vorausgesetzt, ich lasse den Kopf nicht hängen oder verliere gar die Nerven.

Die Geldknappheit noch Weihnachten und Jahreswechsel ist schon seit Jahren eine chronische Erscheinung auf meinem Konto. Das kenne ich, damit kenne ich mich aus. Im Gegenzug zu den extrem starken finanziellen Bewegungen in Dezember darf ich mich im Januar so gut wie gar nicht bewegen. Nur ein paar kleine Schritte durch den Spuermarkt und alle anderen Seitensprünge, wie z.B. in ein Kaffee oder ähnliches muß ich selbstdizipliniert meiden. Daran hab ich mich gewöhnt, das halte ich durch.

Doch am Freitag kam ein Anruf, der mich eine tiefe Regenwolke auf meinen Kopf ansenken lies, die mir fast die Luft nahm. Ein freundliche Stimme vom Vermieter "Sie haben ihre Miete nicht bezahlt" Oh mein Gott, die Nachricht zog sich wie ein Gewitter über meinen Kopf zusammen und schon schlugen die ersten Blitze in Bauch und Bein. Kribbeln in der Magengegend und weiche Knie waren die Folge.

"Bis Dienstag haben sie Zeit, ihre Miete zu bezahlen" Die Stimme klingt, als würde sie mir eine Todesnachricht überbringen. "Wenn sie nicht gleich handeln, müssen sie sterben" so die unterschwellige Botschaft der Stimme.

"Nein, ich will noch nicht sterben" setzt mein Geist dieser Todesnachricht entgegen. "Ich werde nicht unter der Brücke schlafen und meine Habseeligkeiten in einem Ald-Einkaufsbeutel mit mir herumtragen.

Ich erinnere mich an eine Geschichte unseres YogaLehrers, der uns Schüler mehr als einmal von einem Mann berichtete, der von heut auf morgen sich aus allen Lebensfluss ausklinkte und 2 Jahre seine Lebens auf einer Parkbank verbrachte. Alles Bettel und Flehen der Angehörigen verhallte ungehört in seinen Ohren. Standhaft hielt er sich dem Lebensfluss fern, zog seine Sinne aus dem Äußeren Leben und sah nur nach innen.

Endlich und zur Erleichterung der Angehörigen stand er - völlig verwahrlost - von seiner Bank auf, die ihn 24 Monate festhielt und nahm wieder am Leben teil. Doch nicht mehr in gewohnter Weise - der eines gehetzen Menschen, der mit der Überzeugung der eigenen Wichtigkeit von Termin zu Termin rast um am Ende seines Leben vor der eigenen inneren Leere zu stehen. Nein aus ihm war ein weiser Mann geworden, der viele Ratsuchende eine gesunde Lebenshilfe geben kann.

Obwohl mich die Geschichte von dem weisen Mann stark beeindruckte, den Nerv für ein Leben auf der Parkbank kann ich nicht aufbringen. So bleiben die weichen Knie und das Kribbeln in der Magengegend. Noch online prüfe ich mein Konto und sehe zwei Abbuchungen, die ich in meiner "Überlebensformel" für die Zeit nach Weihnachten nicht berücksichtigt hatte. Große Daueraufträge auf mein Sparkonto - oh shit.

Doch ich bin erleichtert und auch mein Vermieter wird erleichtert sein. Sein Wohnungsbestand wird zur Zeit über das Konto der WohnungsLeerstände bewirtschaftet und sie müssen nicht befürchten, noch einen Mieter zu verlieren.